Video on Demand - Dienste & Apps

© Freepik / Quelle: Flaticon.com
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Kaum ein Begriff wird in letzter im Zusammenhang mit der Zukunft des Fernsehens so oft genannt wie Video on Demand (frei übersetzt "Video auf Abruf"). Gemeint ist damit das Online-Streaming von Filmen & Serien auf Computer, Fernseher, Tablets oder Smartphones.

Aufgrund der zeitlichen & räumlichen Unabhängigkeit und der großen Vielfalt wird diese Form der Mediennutzung immer attraktiver. Manche Anbieter locken sogar mit eigenproduzierten Serien.

Die Auswahl der Dienste ist groß, aber nicht einfach. Jeder bietet aus lizenzrechtlichen Gründen unterschiedliche Videos zu einem unterschiedlichen Preis.

Selbstverständlich kann man alle Titel auch kostenlos über Portale wie Kinox oder Burning Series abrufen. Diese Streams sind für den Konsumenten zwar rechtlich relativ unbedenklich, aber moralisch auf alle Fälle illegal, denn mit der Nutzung solcher Angebote ruiniert man die Filmindustrie.


Ich möchte euch nun einige legale, kostenlose und auch kostenpflichtige VoD-Plattformen sowie einige Helfer zur leichteren Nutzung vorstellen.


Kostenlose & legale Angebote

© Mediengruppe RTL / Viewster AG / ProSiebenSat.1 Media / Brainpool / dailyme TV
© Mediengruppe RTL / Viewster AG / ProSiebenSat.1 Media / Brainpool / dailyme TV

Legal und kostenlos schließen sich nicht automatisch aus, auch ohne Bezahlung kann man auf einigen Portalen Filme & Serien mit gutem Gewissen schauen. Die folgenden Services bieten alle mobile Applikationen für Tablets & Smartphones und teilweise sogar Streaming in HD-Qualität.


Einst als Pendant zu YouTube gestartet hat das zur Mediengruppe RTL gehörende Videoportal Clipfish die user-generierten Inhalte mittlerweile komplett verbannt und setzt auf BBC-Serien ("TopGear", "Whitechapel" usw.), japanische Anime und Musikvideos. Ergänzt wird das Programm durch RTL-Sendungen.


Ein ähnliches Konzept verfolgt auch MyVideo von ProSiebenSat.1 Media. Über das Projekt "MyVideo TV" stellt man einzelne Folgen von Serien wie "Criminal Minds" kurz nach der TV-Ausstrahlung zur Verfügung, auch eigene Webserien werden für MyVideo produziert.


Viewster hingegen hat die Not zur Tugend gemacht und verkauft sein Programm unter dem Motto "Filme & Serien, die du garantiert noch nicht kennst". Im Katalog finden sich hauptsächlich Independent-Filme und Anime, auf Deutsch synchronisierte Titel sind eine Seltenheit.

Viewster ist attraktiv für Leute, die auf der Suche nach etwas Neuem abseits vom Mainstream sind.


Die deutsche Fernsehproduktionsfirma Brainpool hat mit MySpass kurzerhand ihr eigenes Streaming-Portal gestartet. Dort gibt es fast alle von Brainpool produzierten Shows und Serien, darunter alle Folgen der Erfolgsserien "Stromberg", "Pastewka" & "Ladykracher" und der Shows "TVtotal" & "Schlag den Raab". Nebenbei gibt es auch noch Bühnenprogramme von bekannten Comedians und Klassiker wie "Elton vs. Simon" zu sehen.


Ein komplett anderes Konzept verfolgt die App dailyme TV. Hier werden die Inhalte nicht gestreamt sondern heruntergeladen. Aus dem Katalog kann man sich seine Lieblingssendungen von ARD, ZDF, ProSiebenSat.1 und BBC aussuchen, diese werden dann bei aktiver WLAN-Verbindung automatisch auf das Endgerät geladen.

Das hat den Vorteil, dass man die Videos unterwegs auch ohne Internetverbindung konsumieren kann, verbraucht aber enorm viel Speicherplatz.


Kostenpflichtige Flatrate-Dienste

© Netflix Inc. / Flimmit GmbH / Amazon.com Inc. / ProSiebenSat.1 Media / Sky Deutschland / Watchever GmbH
© Netflix Inc. / Flimmit GmbH / Amazon.com Inc. / ProSiebenSat.1 Media / Sky Deutschland / Watchever GmbH

Wer eine große Auswahl bekannter Titel in garantiert guter Qualität und zu einem monatlichen Festpreis möchte, sollte am besten einen SVoD-Dienst (Subscribed Video on Demand) abonnieren. Das lohnt sich vor allem für Vielseher.

Ein Rechenbeispiel: Die Flatrate beim Anbieter maxdome kostet ca. 8 € im Monat, eine einzelne Serienfolge ohne Flatrate in etwa einen Euro.  Also zahlt sich ein Abo schon ab zwei Folgen pro Woche aus.

Für einen Serienjunkie wie mich absolut keine Nummer, deshalb beschloss ich mich auch von dem boomenden Geschäftsmodell mitreißen zu lassen.

 

Snap, das halbherzige Angebot vom Pay-TV-Provider Sky, kommt als ernsthafte Konkurrenz nicht in Frage und Watchever scheidet auf Grund von mangelnder Verfügbarkeit in Österreich auch aus. Der österreichische Anbieter Flimmit, welcher vorrangig ORF-Serien bietet, stand damals noch nicht zur Wahl.

 

Also bleiben nur mehr Amazon Prime Instant Video, der deutsche Dienst maxdome der ProSiebenSat.1-Gruppe und der US-Riese Netflix.

 

Netflix setzt bei seinem Angebot hauptsächlich auf seine hochgelobten Eigenproduktionen. Diese sind sehr vielsprechend, allerdings bietet Netflix vor der Registrierung keinen kompletten Überblick über seinen Film- und Serien-Katalog und für Videos in HD-Qualität muss man einen monatlichen Aufpreis bezahlen.

 

Amazon Prime Instant Video ist ein Bonus für Nutzer des Premium-Versands "Prime" und auch nur als solches konzipiert. Zwar produziert Amazon mittlerweile auch eigene Serien, ansonsten ist die Auswahl jedoch eher gering.

 

maxdome orientiert sich am Programm der Fernsehsender der ProSiebenSat.1 Media Group und bietet einen Großteil der dort laufenden Serien, teilweise sogar vor Free-TV-Ausstrahlung und alle Shows & eigenproduzierten Sendungen aus dem Netzwerk.

 

Im März dieses Jahres entschied ich mich dann schließlich für ein Abonnement des maxdome-Pakets und nach meinem kostenlosen Probemonat verlängerte ich es auch.

Meine Nutzung verlief anders als zunächst erwartet. Ich bemerkte nämlich, dass ich nicht der Typ bin, der gleich eine ganze Staffel einer Serie auf einmal schaut, sondern der ein Streaming-Abo deswegen wählt, damit er Serien systematisch abarbeiten kann ohne eine Folge zu verpassen und genau da traten bei maxdome einige Probleme auf: Wenn die Lizenzen von Serien auslaufen und nicht verlängert werden, müssen Titel aus dem Programm genommen werden. Dies ist mir unglücklicherweise bei drei meiner Lieblingsserien passiert, die ausschlaggebend für die Wahl von maxdome waren. Eigentlich sollten solche Videos 14 Tage vorher als "Letzte Chance" gekennzeichnet werden, damit man sich noch schnell beeilen kann. Das ist aber in meinen Fällen nie geschehen. Interessanterweise verschwinden die Titel nie ganz von der Plattform sondern wandern meist nur in den Store, wo man sie sich kostenpflichtig kaufen oder ausleihen kann.

 

Nun habe ich beschlossen maxdome im Sommer zu kündigen, während der Kündigungsfrist mir alles ansehen was ich noch sehen möchte und ab Herbst dann doch Netflix in Anspruch zu nehmen. Dort ist zwar die Filmauswahl wesentlich kleiner, aber die Serien sind meistens komplett mit allen bisher erschienenen Staffeln verfügbar. Bei maxdome sind oft nur die neusten Folgen im Paket, für die restlichen muss man im Store draufzahlen.

 

Nützliche Helfer im Streaming-Dschungel

© Uwe Trottmann / WSE GmbH
© Uwe Trottmann / WSE GmbH

Bei der Fülle an Videos und Anbietern kann man schnell den Überblick verlieren. Bei welchem Anbieter gibt es welche Serie und welche Folgen habe ich schon gesehen?

Zwei kleine Gadgets können hier Abhilfe schaffen.

 

Über das Portal WerStreamt.es? kann man innerhalb weniger Sekunden prüfen, welche Anbieter eine gewisse Serie oder einen Film im Programm haben. Auch welche Staffeln online sind und ob die Videos Teil der Flatrate sind ist ersichtlich.

WerStreamt.es? gibt es als Website oder praktische App für iOS & Android und hat mir bei meiner Entscheidung für den richtigen VoD-Dienst sehr geholfen.

 

Wie bereits erwähnt schaue ich Serien am liebsten systematisch durch. Ein wichtiger Begleiter ist dabei die Android-App SeriesGuide. Hier kann man seine Serien eintragen und bereits gesehene Episoden ganz einfach abhaken. Sendetermine kommender Staffeln werden auch angezeigt, für die App eines deutschen Entwicklers ist sie aber sehr amerikanisch ausgerichtet. Deutsche Inhaltsangaben sind eine Rarität und deutsche Sendetermine gar nicht vorhanden. Und was bringt es mir, zu wissen, dass eine meiner Lieblingsserien bald wieder auf NBC oder CBS läuft?

Auch eine iOS-Version fehlt noch. Ansonsten ist SeriesGuide aber die perfekte Unterstützung zum systematischen Serien schauen. Man erhält sogar eine Statistik wie viel Zeit man mit seinen Sendungen insgesamt schon verbracht hat.

 

Fazit

Dienste wie Netflix oder Amazon Instant Video sind keine reinen Videotheken mehr sondern "Sender" mit einem eigenen Programm, das sich durchaus sehen lassen kann und am Beispiel von maxdome zeigt sich, dass auch Fernsehsender ihr Angebot im Internet immer weiter ausbauen.


Streaming ist die Zukunft der Unterhaltung - egal ob bei Filmen, Serien, Musik oder sogar Büchern.


Niki


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